Fahrrad Schwemme

Berlin erfährt momentan eine Invasion der Leihfahrräder. Es gibt fast keinen Kiez, in dem nicht gleich mehrere Anbieter ihre Fahrräder abstellen und ich frage mich, wer die alle nutzen wird? Damit wir uns nicht falsch verstehen – die Benutzung von Fahrrädern als Transportmittel zur Arbeit und in der Freizeit ist durchaus positiv zu sehen, aber mieten sich tatsächlich so viele Leute ein Fahrrad?

Vielfach werden diese Räder einfach dort abgestellt, wo sie nicht mehr gebraucht werden und stellen oft Gehwege zu oder liegen ungeordnet übereinander. Ursache hierfür ist unter anderem, dass einige Unternehmen keine Abstellständer aufstellen.

Die Frage ist, ob die Bezirke diesem Wildwuchs keinen Einhalt gebieten und die Zurverfügungstellung von Ständern zur Pflicht machen können. Schon damit sie sie selbst nicht anschaffen brauchen.

Rahmenprogramm

Der heutige Sensationssieg der Deutschen Eishockeynationalmannschaft gegen den Weltmeister Schweden erinnert mich an meinen ersten Besuch eines Eisbären-Spiels in der Mercedes-Benz-Arena. Das auch deshalb, weil einer vom heimischen Team ein Tor erzielte.

Was mich damals besonders beeindruckt hat, war das Rahmenprogramm, also die Show rund um das Spiel. Das ging von Zurverfügungstellung von Lärmmaterial für jeden Zuschauer, Feuerwerk bei Vorstellung der Spieler, Musik, Display etc.

Im Gegensatz zu Hertha – dort läuft zusätzlich zum in letzter Zeit oft grottigem Gekicke kaum was rund ums Spiel ab – wird das Publikum hier optisch und akustisch exzellent in Stimmung gebracht und dankt es mit toller Unterstützung des Teams.

Leere im Supermarkt

Der lokale Edeka schließt in Kürze temporär und unterzieht sich einer Verjüngungskur, um uns alle danach mit mehr Waren (?) in hübscherem Ambiente (?) zu verwöhnen. Zu diesem Zweck soll aber erst mal alles raus. Das zwar größtenteils nicht günstiger, aber was weg ist, bleibt auch erst mal weg. Das verursacht immer mehr Leere und neue Perspektiven im Markt.

Berlinale-Streetfood

Der Potsdamer Platz als Epizentrum der Berlinale bietet neben mehreren Kettenrestaurants und Hochpreisigem nicht viel Möglichkeiten, sich zwischen den Filmen zu stärken. Abhilfe schafft der kleine Streetfoodmarkt direkt an den Potsdamer Platz Arkaden. Streetfood wird immer beliebter und bietet oft frisch gekochtes Essen in oft neuen Kreationen, das es so nicht in Restaurants gibt.

Sehr zu empfehlen hier im Markt: „Fräulein Kimchi“ – vegetarische, koreanische Reisschüsseln mit Sojafleisch oder Tofuröllchen – und natürlich Kimchi.

Die wundersame Vermehrung der Paketdienste

Wenn man tagsüber in der Nachbarschaft spazieren geht, fällt einem die bunte Parade der verschiedenen Paketdienste auf. Die Zeiten, wo alles durch den schon bekannten freundlichen Herrn von DHL geliefert wurde sind vorbei.

Sicher, durch den immer höheren Anteil an Käufen per Internet gibt es bei der Zustellung auch zunehmend etwas zu verdienen. Aber können sich alle finanziell über Wasser halten, oder findet zur Zeit ein großer Verdrängungswettbewerb statt?

Und die zunehmende Anzahl an Unternehmen hat Folgen: Vorbei sind die Zeiten wo der Lieferant wusste, dass das Paket auch beim Nachbarn abgegeben werden konnte. Jeder Lieferdienst hat seine eigenen Bedingungen. Der eine liefert nur nach Benachrichtung an benannte Nachbarn, ein nächster fährt gleich zum Vertrags – Abholshop, ein anderer könnte alles auch auf die Terasse stellen, wenn man es ihm erlaubt.

So sammeln sich fast täglich Zettel an der Haustür, auf denen verzweifelte Nachbarn den jeweiligen Dienst zum Beispiel bitten, doch wenigstens eine Karte in den Postkasten zu werfen, auf der steht, bei welchem Nachbarn denn nun das Paket abgegeben wurde.

Ich selbst durfte übrigens gestern eine sperrige, knapp 10 Kilo schwere Box des Paketdienstes DPD von einem nicht gerade nahem Laden nach Hause schleppen.

Die Berlinale-Schlangen

Alljährlich tauchen sie an mehreren Orten in Berlin wieder auf – die Schlangen an den Ticketschaltern zur Berlinale. Im Kino International gab es gleich zwei und es war faszinierend zu sehen, wie unterschiedlich schnell sich beide fortbewegten. Viele nutzten die Wartezeit, um sich noch mal (oder zum ersten Mal) das Programm anzusehen, oder im Roman weiterzulesen.

Dabei bleibt dieser Montag immer noch einer der besten Gelegenheiten, sich mit Tickets zu versorgen. Es gibt unter anderem schon alle Karten für den Berlinale-Tag, den Schlusstag also, an dem Karten günstiger angeboten werden. Und für sämtliche Vorstellungen im Friedrichstadtpalast sind auch schon Tickets zu erwerben.

Berlins Zukunft

Wir werden in Kürze wissen, wie sich Regisseur Duncan Jones (Sohn von David Bowie) Berlin zur Mitte des Jahrhunderts vorstellt. Der Trailer lässt vermuten, dass er auf den Bau von vielen Hochhäusern setzt. Das Projekt, dass anscheinend so ein bisschen wie eine Blade Runner Version aussieht und einige Stars aufbietet, war schon lange von Jones geplant, konnte aber erst jetzt – wohl auch aus finanziellen Gründen – umgesetzt werden. Gedreht wurde unter anderem in Babelsberg in den dortigen Studios.

Burritos Berlin style

Als wir nach Berlin zogen, war ich lange Zeit Fan von Dolores – Californian Style Burritos. Mit der Zeit entdeckten den Laden aber auch viele Berliner*innen, in Berlin lebende Amerikaner*innen und vor allem Touristen. Meine Vermutung ist, dass der Laden in den Reiseführern auftauchte. Das Ergebnis war in der Filiale beim Alex ein immer übervoller, lauter Store, bei dem die Kund*innen eigentlich hinter sich aufräumen sollten, oft aber einen versifften Tisch zurückließen.

Seit einiger Zeit sind wir nun anstatt dessen öfters bei der Berlin Burrito Company in Prenzlauer Berg zu Gast: auch sehr lecker, ruhiger, bequemer und sauberer. Zudem gibt es Seltenes auszuprobieren -Burrito Berliner Art mit Pommes statt Reis im Burrito, frittierter Snickers oder neben den leckeren hausgemachten Limonaden auch importierte aus Mexiko.

Sehr zu empfehlen.

Deutsch alternativ

Ich bin kein großer Fan von Deutsch-gesungener Musik. Entweder es gibt diese ganze, fade Schlagersparte oder bedeutungschweren Betroffenheits/Emotionsrock / pop a la Silbermond, Mark Forster etc.

Umso erfrischender ist der Release einer Berliner Djane namens „Perel“: Beim Track „Die Dimension“ vereinen sich Electroelemente mit stimmungsvollem Nudisco. Dazwischen -wohldosiert- der Deutsche Text. Ein tolles Stück, das sowohl im Original Mix, als auch als Dub Version gut ankommt.