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Hollywood in der Philharmonie

Wenn ich Bekannten und Freunden vom bevorstehenden Auftritt von Schauspieler Bill Murray in der Berliner Philharmonie berichtete, gab es ein großes Rätselraten, was dieser denn dort machen würde. Zumal mit ihm der geniale Cellist Jan Vogler und „Freunde“ auftreten sollten. Und man konnte sich kaum vorstellen, dass Bill Murray singen / gut singen wird. Ich gebe zu, die kurze Karaoke-Darbietung im Film „Lost in Translation“ gab keinen Anlass zur großen Hoffnung, aber dort sollte er wohl extra so singen.

Was wurde also geboten? Bill Murray, gut gelaunt und locker, sang sehr gut, rezitierte Werke großer amerikanischer Schriftsteller, tanzte und präsentierte sich zwischendurch auch als der tolle Komödiant, als den man ihn kennt. Dabei sei betont, dass ein weiteres Highlight dieses abwechslungsreichen Programms die tolle Darbietung sämtlicher Musiker*innen war. Klassik, Blues, Pop – sie hatten alles so richtig gut drauf.

So war am Ende die Standing Ovation nur konsequent und die vielen Zugaben ein Geschenk an das Publikum.

Wetterabhängigkeit

Es ist schon eine ganze Weile her, da verdunkelte sich in Berlin langsam der Himmel und feuchtes Nass ergoss sich über die Menschen und Gebäude in der Stadt. Die Älteren unter uns werden sich erinnern.

Seit einiger Zeit aber herrscht fast permanent blauer Himmel und strahlender Sonnenschein – nur unterbrochen von ein paar Schönwetterwolken. Die Temperaturen erreichen dabei Höhen, die der metereologische Sommer oft nicht bieten kann.

Für Berlin als Stadt der Großereignisse ist gutes Wetter extrem wichtig. Ein Karneval der Kulturen oder eine Fahrradsternfahrt, die ins Wasser fällt, kostet die Tourismusbranche sowie die zahlreichen (kulinarischen) Anbieter vor Ort gleich Unsummen an Einnahmen aufgrund ausbleibender Besucher*innen. Und so wird man wohl vor allem vor den Wochenenden gerade hier zahlreiche Menschen vor ihren Wetter Apps sitzen sehen, hoffend, dass keine Regenwolke ihr Event trübt.

Saisonende

Zum Saisonende war noch mal ein richtig starker Gegner Gast im Olympiastadion: der noch amtierende Deutsche Vizemeister RB Leipzig. Das wollten viele sehen, ins Stadion kamen mehr als 60.000 Zuschauer, darunter ca. 10.000 Gäste aus Leipzig, was eine tolle Atmosphäre erzeugte.

Nachdem unter anderem wir schon bei mehreren Heimspielen eine Art Anti-Fussball mit angerührtem Beton in der Verteidigung und höchstens einem Stürmer vorne angesehen hatten, wollte Trainer Pal Dardai offensichtlich mal schauen, ob die Mannschaft auch offensiver spielen kann.

Das Ergebnis: Sie kann und das Ganze sieht wesentlich unterhaltsamer aus als so manches öde 0:0 davor – aber leider waren durch diese Spielweise Torhüter und Abwehr derart überfordert, dass für RB Leipzig praktisch das Motto „Jeder Schuss ein Treffer“ galt. Das 2:6 war dabei wohl ein angemessenes Resultat und der Trainer weiß nun, dass er für eine erfolgreiche Variante dieses Spielsystems noch einige neue, qualititativ gute Spieler braucht.

Sternenmusik

Die Londoner Band Solomon Grey tritt normalerweise an Orten wie der Royal Albert Hall und der Elbphilharmonie auf.  Für ein ungewöhnliches Konzert entschlossen sie sich jedoch für einen völlig anderen Ort: Das Zeiss-Großplanetarium in Prenzlauer Berg. Etwas, was auch für sie Neuland war.

Ihre Musik – ein Querschnitt aus Klassik, Filmmusik, elektronischen Balladen und Popmusik – passte bei dem gut besuchten Konzert wunderbar zu dem visuellen Spektakel, das sich über den Köpfen der Besucher*innen abspielte. Auch die Bandmitglieder konnten offensichtlich nicht anders,  Tom Kingston schielte während des Bedienens der verschiedenen elektronischen Instrumente gelegentlich nach oben.

Sicherlich, es war teilweise etwas schwierig, Performance und Visuelles miteinander zu vereinen. Die Animationen an der Kuppel lagen im Zentrum der Aufmerksamkeit, die Band zu verfolgen, wie sie spielt, war schwierig, zumal sie eh im Dunkeln stand und man sich fragte, wie sie denn die richtigen Tasten finden können. Alles im Allen war das Konzert aber eine richtig schöne und gelungene Veranstaltung, die von netten Gesprächen der Bandmitglieder mit den Besucher*innen nach dem Konzert abgeschlossen wurde.

Faszinierendes Schottland

Es ist nun ziemlich genau eine Woche her, dass wir aus Schottland zurückgekommen sind. Einem Land, dass sich noch faszinierender zeigte, als meine eh schon hohen Erwartungen es vermuteten.

Da wären zum einem die Städte. Wenn es denn einen Wettkampf zwischen den beidem Metropolen Edinburgh und Glasgow gäbe, so sollte dieser meiner Meinung nach unentschieden ausgehen. Sicher, Edinburgh ist mit seiner einheitlichen und wunderschönen, historischen Bebauung wunderschön und verdient all die Touristen, die jedes Jahr die schottische Hauptstadt besuchen. Aber auch Glasgow hat viel zu bieten. Man mag dazu geteilter Meinung sein, aber mir fiel der bunte Mix an alten und neuen Architekturstilen richtig gut und wenn ein historisches Gebäude einen neuen, futuristisch aussehenden Anbau oder Überbau bekommt – warum nicht?

Zum anderen sind da die Schotten selbst, die uns mit ihrer herzlichen, fröhlichen und oft wissbegierigen Art begegneten. Wohl stolz darauf, dass man von weit her anreiste um ihr schönes Land kennenzulernen, wurden wir woanders noch nie so oft gefragt wie hier, woher wir denn kämen.

Hauptsächlich diese beiden Punkte, wie auch die schöne, hügelige Landschaft, die wir zum Beispiel am Loch Lomond bewundern durften, haben diesen Trip ausgezeichnet.

Bayern in Berlin

Man mag seine Nase rümpfen – das Hofbräuhaus im Berliner Osten, Nähe Alexanderplatz in einer (Hochhaus)gegend, die so bayrisch ist, wie die Ostseeküste – das passt doch nicht?Fest steht – auch am ersten Wochenende mit sommerlichen Wetter – der Laden läuft. Platz für 2000 Personen auf 2 Ebenen und ein riesiger Biergarten davor werden fast immer gut gefüllt, wozu auch die vielen Touristen beitragen. Wahrscheinlich ist es vor allem weit angereisten Gästen aus Asien oder Australien auch egal, dass Bayern noch ein paar Kilometer von Bayern entfernt ist.Wenn man mal die Architektur des Gebäudes ignoriert sieht es drinnen recht authentisch aus. Livemusik und das typische Bier und Essen tragen auch dazu bei, dass der Aufenthalt dann doch ganz nett ist.

Gepflegte Langeweile

Wenn ich mir ansehe, welcher Fußballkost ich vor allem in jungen Jahren ausgesetzt war – in meiner damaligen Heimatstadt Münster gab es fast permanent nur Amateurfußball durch den dortigen Drittligisten Preußen Münster in einer Bruchbude namens „Preußenstadion“ zu sehen – verbesserte sich die Situation ungemein durch den Umzug nach Berlin und den Besuch der Spiele von Hertha BSC im Olympiastadion.

Leider stagniert die Entwicklung von Hertha schon seit einiger Zeit. Während andere Hauptstadtclubs in Europa fast ausnahmslos Spitzenteams beheimaten, kommt Hertha auch in dieser Saison nicht über das Mittelmaß hinaus. Was noch schlimmer ist: Der Verein zeigt wieder und wieder vor allem in den Heimspielen, dass er nicht in der Lage ist, ein Spiel zu bestimmen. Unterstrichen wird das Ganze durch eine extrem defensiv ausgerichtete Aufstellung, bei der man froh sein kann, dass wenigstens noch ein Stürmer aufgestellt wird – und das selbst gegen Teams aus dem Tabellenkeller.

Diese langweilige, passive Spielweise hat sich momentan übrigens leider auch auf die Zuschauerzahlen ausgewirkt und eine Diskussion, ob Hertha ein neues Stadion braucht, scheint überflüssig zu sein.

Krank

Das Schweigen hier hat einen simplen Grund: Auch mich hat der gar garstige Influenza-Virus erwischt. Nachdem er nun eine knappe Woche lang alle möglichen Unannehmlichkeiten verursacht hat, geht es nun langsam wieder aufwärts. Das Schreiben kann weitergehen.