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Mehrwert

Es ist schon wieder ein paar Wochen her seit unserem letzten Städtetrip, der dieses Mal nach London ging. Alles, was danach kommt, muss sich mit dieser Stadt und den vielen Eindrücken messen lassen. Dennoch – es folgen Amsterdam (schon dort gewesen und für toll befunden) und Paris – gute Nachfolger also.

Der eine oder andere mag der Meinung sein, das Geld lasse sich doch besser in bleibende Werte investieren – ein neues Fahrrad, neue Möbel oder Ähnliches. Ich mache aber immer wieder die Erfahrung, dass diese Kurzreisen ja nicht nur während der Durchführung Spaß machen. Da ist die Vorfreude bei der Planung, die verzehrten Mitbringsel oder das Ansehen der Souvenirs danach. Bis zum Kalender mit selbstgemachten Fotos, der Highlights der Reisen noch mal zeigt. Es entsteht sozusagen ein Mehrwert an Eindrücken und Erinnerungen der der Freud über einen erworbenen Gegenstand mindestens gleichgestellt ist.

Sie hätten berühmt werden können

Kürzlich las ich, dass eine Band, die ich Ende der 80iger Jahre kennenlernte – Xymox (oder auch Clan of Xymox, wie sie sich davor und nach einer Weile wieder danach nannte) zu einem Konzert Ende des Jahres nach Berlin kommt. Das damalige Album „Twist of Shadows“ lässt sich wohl ohne Zweifel in die Top 5 meiner meistgehörten Favoritenalben aller Zeiten einreihen.

Ich habe dann ein bisschen recherchiert und herausgefunden, dass die Band in veränderter Besetzung seitdem kontinuierlich existiert und auch Alben herausgebracht hat. Fakt ist aber auch, trotz absolut hoher Qualität ihrer Musik, vergleichbar derer von „großen“ Bands wie The Cure oder Sisters of Mercy,  dass es diese niederländische Band nie so richtig geschafft hat mit dem Durchbruch. „Twist of Shadows“ war ein eigentlich schöner Erfolg – in Europa und in den USA – aber so richtig berühmt, wie die eben genannten anderen Bands, sind sie nie geworden. Sie haben aber bis heute eine treue, kleine Fanbase, die auch zu ihren Konzerten geht.

Wenn man viel Musik hört, so wie ich, stößt man öfters mal auf Bands, bei denen man sich fragt, warum sie es nie geschafft haben, eine größere Zuhörerschaft zu bekommen – etwas, was sie sich durch ihre Werke durchaus verdient hätten. Lag es am falschen Management, am Label, oder wollten sie eventuell gar nicht bekannter werden? Schwer zu sagen.

Ein weiteres, neueres Beispiel wären hier zum Beispiel „The Boxer Rebellion“, alternativer Rock, manchmal auch Pop, der durchaus massenkompatibel ist, tolle Arrangements, die selbst live im Stadion gut klängen. Aber auch sie schaffen nicht den Durchbruch, touren in erster Linie durch kleinere Clubs und Spielstätten. Das mag für den Besucher dieser Konzerte durchaus auch ein Vorteil sein, für den Geldbeutel der Band aber wohl eher nicht.

 

Bestenlisten

Das neue Jahr ist eigentlich schon ein paar Tage fortgeschritten – und die Jahresrückblicke ’18 eigentlich alle schon geschrieben. Dennoch kann ich es nicht lassen und möchte auch noch meinen Senf dazugeben, schon traditionell und auch traditionell spät.

Dennoch, hier das, was mir im letzten Jahr am besten gefiel:

Top Filme:

1. Outside in

2. Wild

3. Popstar

4. Cargo

5. Hereditary

6. Black Panther

7. The Land of steady habits

8. Three Billboards outside Ebbing, Missouri

9. Fantastic Beasts – The Crimes of Grindelwald

10. A ghost story

Top Tv-Shows

1. Ozark, 2. Staffel

2. The marvellous Mrs. Maisel, 2. Staffel

3. Bodyguard, 1. Staffel

4. Homecoming, 1. Staffel

5. The Sinner, 2. Staffel

6. Goliath, 2. Staffel

7. Westworld, 2. Staffel

8. The Alienist, 1. Staffel

9. Broadchurch, 3. Staffel

10. The Kominsky Method, 1. Staffel

Top Songs

1. Yota „the muse“

2. Yotto „Hear me out“

3. Man without Country „Lafayette“

4. Rüfüs du Sol „New Sky“

5. The KVB „On my skin“

6. Chromatics „Camera“

7. Perel „Die Dimension“

8. Sunny Lax „So long“

9. Terry da Libra „Eunoia“

10. LTN „Serene Land“

Top Musik-Alben

1. Solomon Grey „Human Music“

2. Satin Jackets „Diamonds are forever“

3. Yotto „Hyperfall“

4. The KVB „Only now forever“

5. Chicane „The place you can’t remember“

Da, wo ich immer schon mal hinwollte

Der letzte größere Trip des Jahres führt – nach Wochen vieler aber spaßmachender Arbeit – nach Barcelona. Diese Stadt stand bei mir schon sehr lange auf der Wunschliste weil sie eine tolle Kombination aus Kunst, Architektur und Meer anbot.

Der Reisezeitpunkt im November erwies sich als ideal – angenehme Wärme, nicht so viel Mittouristen und Einwohner, die sonst wohl eher von den Besuchermassen gestresst sind, nun aber durch die ruhige Nebensaison gutgelaunt waren.

Barcelona bietet ein ganzes Feuerwerk an toller Architektur. Was in Rom die schönen Innenansichten von Kirchen sind, ist hier der Anblick eines Art Noveau oder auch Gaudi-Festivals hauptsächlich von Wohnhäusern. Dabei ist ein Besuch der Casa Mila trotz des ziemlich hohen Eintrittspreises sehr lohnend. Das gilt auch für den Besuch des Inneren der Sagrada Familia, wobei sich die volle Pracht der bunten Fenster bei Sonnenschein so richtig entfaltet.

Barcelona ist gut zu erlaufen und wenn es mal weiter rausgehen soll (Camp Nou, Park Güell) bietet die Stadt einen richtig guten öffentlichen Nahverkehr an.

Alles im allem ein toller Trip, der schöne Ansichten, interessante Läden und leckeres Essen lieferte.

Alpentrip

In den letzten Jahren haben wir mehrere Kurzurlaube unternommen, die allesamt Städtereisen waren. Das resultiert vor allem aus unserem großen Interesse an Kultur, Museen, Architektur und Shopping. Ob Warschau, Kopenhagen, Rom, Glasgow und Edinburgh – alles tolle Ziele um Unterschiedliches in diesen Bereichen zu besichtigen. So war denn auch der Alpentrip nach Mittenwald und Garmisch-Partenkirchen von vornherein mit einem Fragezeichen behaftet: Kann man sich in der Natur auch so vielfältig beschäftigen und mehrere Tage was unternehmen? Der passionierte Naturfreund wird hier wegen der Frage den Kopf schütteln, aber reine Stadtmenschen wie wir stellen sich so eine Frage.

Die Antwort ist dann auch ein klares „Ja“ – soweit, dass ein weiterer Besuch angedacht ist. Nicht nur, dass wir schönstes Wetter hatten, wir haben während der Zeit selten so viele schöne Ansichten gehabt, auch architektonisch wenn man die tollen Malereien an den Häusern betrachtet. Und da in Berlin während des fehlenden Regens die Wiesen alle eher grau-gelb ansehen, dort aber öfters mal abends ein Gewitterschauer herunterkommt, war das frische Grün der Wiesen und Bäume richtig hübsch anzusehen.  Insofern ragt dieser Besuch als ein besonders toller heraus und die viele schönen Landschaften und Panoramen bleiben gut in Erinnerung.

 

 

 

 

Profi-Tv

Es besteht kein Zweifel: Deutsche Tv-Serien werden so langsam immer professioneller – so lange sie bei Streaming-Diensten produziert und angeboten werden. Ob das am Budget liegt oder wegen Unterstützung durch amerikanisches Knowhow geschieht weiß ich nicht. In letzter Zeit gab es aber doch gute Beispiele. Meine Meinung dazu ist bisher aber konträr zur allgemeinen Kritikerreaktion.

Nein, ich fand „Dark“ nicht so toll. In Momenten wie dem, wo ein greiser Herr nachts durch die Dorfstraße läuft und etwas a la „Sie sind wieder da!“ ruft ist eher wieder das bei Deutschen Produktionen übliche Fremdschämen angesagt. Aber Respekt für die Idee und die Story. Endlich mal nicht schon wieder eine neue Krimiserie.

Bei „You are wanted“ (Amazon), dass gemischte Reaktionen hervorrief, sehe ich das Ganze wesentlich positiver. Sieht man von gelegentlichen Fauxpas ab – ja, wir Berliner wissen, dass das gezeigte Velodrom und die Gebrüder-Grimm Bibliothek keine US-intelligence Einrichtungen sind – ist die Serie sehr spannend, gut geschrieben, Kamera und Musik stimmen auch.

So gibt es dank der Streamingdienste Hoffnung, dass auch weiterhin hierzulande produzierte Serien qualitativ in Ordnung sind und weltweit gesehen werden.

Update: Meinungsänderung – nach nochmaligen Sehen der ersten beiden Staffeln von Dark wird einem so manches klarer, die Show ist „besser“ zu sehen und macht auch noch in der dritten Staffel Spaß. Gut geschrieben.

Berlin wird melodisch

Nimmt man mal meinen Musikgeschmack, der neben Alternative Rock einen Schwerpunkt in elektronischer Musik wie Trance, Elektro und auch Ambient findet, war ich anfangs der 00er wohl in die falsche Stadt gezogen. Denn in Berlin stand man fast exklusiv nur auf Minimal Techno – eintöniger Beat der 10 Minuten vor sich hintrampelt, dann scheppert irgendwas, oder einer räuspert sich, bis es dann wieder monoton weiterrödelt. Etwas was man überall, auch in der Öffentlichkeit wie zum Beispiel im Radio oder in den Parks der Stadt hören durfte.

Seit einiger Zeit ändert sich aber was in Berlin, die elektronische Musik wird vielfältiger und melodischer. Der geneigte Trance-Hörer findet wahrscheinlich mittlerweile auch Deep House gut – also melodischen House, der sich fast immer tranceartige Elemente und einen schönen Break erlaubt. Und in dem Bereich, wie auch in anderen Sparten elektronischer Dance-Musik gibt es viele Djs wie Ryan Davis, Aparde, Perel oder auch – hier folgend – Stephan Hinz, der einen richtig tollen Remix für Elektronik-Legende Jon Hopkins gemacht hat.

Reichlich beschenkt

Es sei gewarnt: Dieser Text ist über Katzen und der Autor dieser Zeilen nutzt – wie andere Benutzer in sozialen Medien – die Symphatie des Lesers für die Niedlichkeit von Katzen schamlos aus. Nichtsdestotrotz…

Die Katzen unterscheiden sich unter anderem dadurch, ob sie von ihrem menschlichen Dosenöffner in die Wildnis rausgelassen werden oder sozusagen einen Art Indoor-Katze sind, die in der Wohnung bleibt. Die Freigang-Katze hat des öfteren die Eigenschaft, dem Frauchen oder Herrchen eine Freude zu bereiten, indem sie schon mal eine erlegte Maus oder ähnliches Getier dankbar vor die Haustür legt.

Eine von unseren beiden Katzen, Nelly (2), ist eine Indoor-Katze, hat zwar eine große Wohnung und einen Balkon, kann aber mangels Freigang und Beuten nicht das tun, was ein Freigänger machen würde. Nelly, voll des Dankes, löst das Problem dadurch, dass sie sich irgendwelche (reichlich vorhandenen) Kuscheltierchen schnappt und diese – je nachdem wo ich mich gerade befinde – an den Sessel im Wohnzimmer, ins Bett oder auch auf den Balkon bringt. Das Ganze geschieht mit viel Miau und Getöse – in freier Wildbahn würde Mutti-Katz den Jungen ankündigen, dass sie nun nach Hause mit Futter kommt.  Nelly musste sich erst einmal auf ihre physischen Grenzen einstellen, Große Plüscheulen fielen ihr auf dem Weg zu mir häufig aus dem Maul.

Mittlerweile haben es ihr vor allem ein kleiner Osterhase und Spielmäuse angetan. Nur einmal schien etwas schief gelaufen zu sein und eine Packung Taschentücher lag auf dem Bett. Ansonsten, ich gebe es zu, freuen mich ihre Geschenke sehr.

 

Die überraschende Stadt

Es gibt in Deutschland nicht viele Städte, die ich noch nicht besucht habe. Eine davon war bisher Stuttgart. Das lag zum einen daran, dass es von Berlin aus doch ziemlich weit bis dort ist und man da „nicht einfach mal“ hinfährt, zum anderen daran, dass Meinungen anderer, die Stuttgart gesehen haben, nicht unbedingt positiv waren. Der Konsens: Viel Schönes gibt es dort nicht zu sehen.

So war ich als ich als „Partner“ meiner Frau zum Hoffest ihrer Firmenzentrale eingeladen und daran interessiert festzustellen, ob es denn wahr ist, was man mir berichtete.
Nach dem Kurztrip kann ich sagen – zum großen Teil stimmt die negative Sicht nicht. Da sind zum einen die Menschen vor Ort, die durch ihre Kommunikationsbereitschaft und Freundlichkeit positiv auffallen. In dem Punkt braucht der Berliner schon mal eine Weile, bis er seine positiven Eigenschaften zeigt. Und es ist die Stadt selbst. Durch die hügelige Lage gibt es einige schöne Aussichten auf die gesamte Stadt und das Klima scheint hier auch sehr angenehm zu sein. Aber auch die Bauten und Orte sind hübsch anzusehen. Die Markthalle lädt mit ihren vielen Spezialitätenständen dazu ein, Neues, Unbekanntes zu probieren, der Schillerplatz beherbergt Obst- und Gemüsestände und der Schlossplatz ist mit den toll aussehenden Springbrunnen und seiner schieren Größe ideal, um sich einfach mal hinzusetzen und das schöne Wetter zu genießen.
Last but not least: Wem schmeckt die lokale Spezialität Spätzle etwa nicht?

Fazit: Wenn man mich mal fragen sollte, ob es sich lohnt, Stuttgart zu besuchen, kann ich das nur empfehlen.

Fußballfan

Es ist schwierig, der Fußball-WM momentan zu entkommen. Während schon nachmittags so Knaller-Paarungen wie Marokko – Iran im Tv laufen, gibt es WM-Relevantes auch an anderen Orten zu sehen – wie im Kühlregal auf Produkten im Laden nebenan.

Und dann wären da die zahlreichen Event-Locations, die Public Viewing anbieten. Kaum ein Club oder öffentlicher Veranstaltungsraum, der das nicht anbietet. Ich selbst mache einen großen Bogen um solche öffentlichen Guck-Parties. Nachdem ich einmal tatsächlich bei so etwas vor Ort war – das Spiel fing direkt nach der Arbeit an und die Location von der Arbeitsstelle nur ein paar Meter entfernt, mag ich generell nimmer.

Und zwar aus dem einfachen Grund, weil ich Fußballfan bin, also ein Anhänger des Spiels selbst, der eben dieses gerne verfolgen möchte. Dabei stören mich besoffenes Gegröhle a la „Na, gib doch den Ball ab Du Asi“, Leute, die vor einem häufig aufstehen, um sich das nächste Getränk zu holen, oder die Personen in der Nähe, die sich laut über alles Mögliche, aber nicht über das Spiel unterhalten.

Deswegen bleib ich besser zuhause und genieße vor dem heimischen Tv.